230811 Header Gygerrain Standort

Der Standort

Die zwei betroffenen Parzellen liegen seit 50 Jahren in der Bauzone und sind gut erschlossen. Nachdem frühere Projekte aufgrund der Steilheit des Hangs oder des Bebauungskonzeptes gescheitert sind, liegt ein umsetzbares, qualitativ hochwertiges Projekt vor. Die geplante Überbauung der Restfläche am Siedlungsrand von Faulensee setzt das Gebot der haushälterischen Bodennutzung in einem anspruchsvollen Gelände vorbildlich um. Mit dem revidierten eidgenössischen Raumplanungsgesetz von 2014 haben die Entwicklung und Verdichtung von bestehenden Baulandreserven im Siedlungsgebiet und am Siedlungsrand hohe Priorität erhalten. Heute ist der Gygerrain eine grüne Brache, die zunehmend verwildert und für die Bevölkerung keinen Mehrwert darstellt. Im Gebüsch wachsen Neophyten, die sich an dieser Stelle nur schwer eindämmen lassen.

Die Überbauung stoppt die Verbuschung des Hangs am Siedlungsrand und wertet Faulensee auf. Dank dem neu gestalteten Steilhang und dem charakterstarken Bau am Waldrand gewinnt der Ort an Profil und Ausstrahlung. Der zusätzliche Wohnraum ermöglicht Faulensee eine ressourcenschonende Entwicklung, bringt potenzielle Bewohnerinnen und Bewohner für die Bäuert Faulensee sowie Mitglieder für Vereine und fördert die Durchmischung. Von den geplanten ca. 20 Wohnungen können höchstens 6 von Auswärtigen gekauft werden. Die Zuziehenden helfen mit, die bestehende Infrastruktur (Buslinie, Dorfladen, Schule und Kindergarten) auszulasten respektive zu sichern und vergrössern das Steueraufkommen der Gemeinde, wovon auch Faulensee profitiert. Für Seniorinnen und Senioren, die heute in Faulensee in grösseren Liegenschaften leben, bietet sich die Chance, im gleichen Ort in eine kleinere Wohnung zu ziehen, womit Häuser für Familien frei werden.

Schon allein um die heutige Bevölkerungszahl zu halten, muss die Gemeinde Spiez ein Mindestmass an neuem Wohnraum ermöglichen. Der Grund: Die Zahl der Kleinhaushalte nimmt aufgrund der fortschreitenden Individualisierung der Gesellschaft (Singles, Alterung) zu, immer mehr Menschen wohnen einen wesentlichen Teil ihres Lebens allein. Dies führt insgesamt zu einer geringeren Belegungsdichte je Haushalt. Während die Bevölkerung gesamtschweizerisch wächst, hat die Bautätigkeit in den letzten Jahren abgenommen. Auch in der Gemeinde Spiez ist die Zahl der leeren Wohnungen gesunken, von 60 Wohnungen 2019 auf 17 im Jahr 2022 (Leerwohnungsziffer: 0,3%). Damit herrscht in der Gemeinde laut gängiger Definition Wohnungsknappheit. Spiez braucht ein gewisses Bevölkerungswachstum, damit die Infrastruktur inklusive Schulen in genügendem Mass ausgelastet und finanzierbar bleibt. Für die Gemeinde hat die geplante Überbauung am Gygerrain nur geringe zusätzliche Infrastrukturkosten zur Folge, da Faulensee bereits gut erschlossen ist. Gleichzeitig kann Spiez mit zusätzlichen Steuereinahmen rechnen.

Wenn Baulandreserven nicht genutzt werden, steigt der Druck, im bestehenden Siedlungsgebiet zusätzliche Wohnungen zu schaffen. Projekte zur inneren Verdichtung werden aber häufig bekämpft. Werden weder Baulandreserven genutzt noch bestehende Quartiere verdichtet, steigen die Wohnungspreise, was sozial unerwünscht ist. Keine Option ist es, neues Bauland einzuzonen.

LBS H1 014211
«Hostetten» und Feldgehölze als typisches Merkmal: Faulensee 1952 (Ansicht Bürg).
Fund A DJI 0230 Panorama
Grüne Brache: Standort der neuen Gebäude.
Header Standort Inhalt
Verwilderter Siedlungsrand: Standort der neuen Gebäude (Aussicht nach Süden).

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