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Das Projekt

Die geplante Überbauung umfasst drei Gebäude mit insgesamt ca. 20 Familien- und Kleinwohnungen. Zwei zweigeschossige Chalets – «Wildrose» und «Hasel» – führen optisch das bestehende Quartier fort und verbinden es mit dem «Waldhaus», einem achtgeschossigen Bau näher beim Wald. Zwischen den drei Gebäuden befinden sich ein grosser Aufenthaltsbereich und ein Spielplatz, am Waldrand ist eine Feuerstelle geplant. Damit entstehen neue Orte der Begegnung und des Austauschs.

Wäre das «Waldhaus» weniger hoch, müsste mehr Fläche überbaut werden, um die Mindestdichte zu erreichen, wie sie der kantonale Richtplan für Faulensee vorsieht. Die Überbauung würde dadurch weit dominanter wirken und der natürliche Hangverlauf zerstört. Dank der klug verdichteten Bebauung bleibt der durchfliessende Steilhang weitgehend grün. Er wird mit hochstämmigen Obstbäumen und Feldgehölzen bepflanzt und wieder so aussehen, wie das für die Region früher charakteristisch war.

Das 29 Meter hohe «Waldhaus» lehnt sich optisch an den Wald an: Das Gebäude ist weniger hoch als die Baumkronen und verschmilzt dank dunkler Farbe und Holzfassade weitgehend mit dem Hintergrund. Aus der Ferne wird der Bau weniger hervorstechen als einzelne hell gestrichene Häuser im bestehenden Quartier.

Mit dem revidierten eidgenössischen Raumplanungsgesetz von 2014 haben die Entwicklung und Verdichtung bestehender Bauzonen im Siedlungsgebiet und am Siedlungsrand hohe Priorität erhalten. Der kantonale Richtplan ordnet Faulensee dem Raumtyp «Zentrumsnahe ländliche Gebiete» zu, wo für Umzonungen eine oberirdische Geschossflächenziffer von mindestens 0.45 gilt. Ohne hohes Gebäude wären am Gygerrain mehrere kleinere Häuser nötig, um die angestrebte Mindestdichte zu erreichen. Um nicht unnötig Boden zu überbauen, wurde auch die Idee einer Terrassensiedlung verworfen. Eine solche ist schon wegen der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes keine Option.

Das 29 Meter hohe Gebäude besteht aus zwei leicht voneinander abgedrehten Baukörpern, die in der Höhe dem Hang entsprechend gestaffelt sind. Mit der gebänderten Fassade und dem muralen Sockel nimmt das «Waldhaus» Elemente der traditionellen Bauweise auf. Optisch lehnt es sich an den Wald an und vermischt sich farblich mit den Bäumen. Durch die neuen Chalets Wildrose und Hasel mit dem bestehenden Quartier verbunden, gliedert sich das achtgeschossige «Waldhaus» gut in die vorhandene Siedlungsstruktur ein. In der Thunersee-Region gibt es mit den Kurhäusern und Hotels eine architektonische Tradition grösserer Gebäude, wenn auch ursprünglich mit anderer Nutzung. Die beigezogenen Gutachterinnen und Gutachter beurteilen das «Waldhaus» als «ortsverträglich» und loben seine Proportionen und seine Setzung.

Aus ökologischer Sicht sind der «kleine Fussabdruck» der Überbauung, der durchfliessende Hang und die geplante, parallel zum Hang verlaufende Vernetzung durch Feldgehölze ein Pluspunkt für Fauna und Flora. Mit dem Anpflanzen von Obstbäumen und Feldgehölzen wird eine Situation wiederhergestellt, wie sie früher für Faulensee charakteristisch war. Die schützenswerte Magerwiese im unteren Bereich des Geländes bleibt erhalten. Der Waldrand wird ökologisch aufgewertet: mit kleinen Bäumen, Sträuchern und Büschen.

Das Projekt entstand in enger Zusammenarbeit zwischen Bauherrschaft und Gemeinde und wurde in einem qualitätssichernden Verfahren von externen Gutachterinnen und Gutachter begleitet. Das Fazit der Fachleute: «Es ist ein gelungener und mutiger Beitrag zur Weiterentwicklung des bestehenden Quartiers in Faulensee unter den Prämissen eines haushälterischen Umgangs mit dem Boden.» Für das Fachgremium ist das achtgeschossige schonend in das Orts- und Landschaftsbild eingebettet und stimmig in die Waldrandsituation eingefügt.

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Fortsetzung des bestehenden Quartiers (hellblaue Gebäude): Arbeitsmodell 1:250
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Wege, Spielplatz, Feuerstelle: Situationsplan Umgebungsgestaltung.
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Optisch an den Wald angelehnt: das «Waldhaus».
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Zufahrt über den Riedweg: Situationsplan Einstellhalle.

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